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Gleisplan: Anlage 120x200cm

Doppelspurige Hauptbahn mit Stichstrecke zum Hafen

 

Gleisplan Anlage 120x200cm
 

Im Januar 2006 fragte jemand im Forum von 1zu160.net nach einem Gleisplan, der folgende Eckwerte berücksichtigt:
- Deutsches Rollmaterial Epoche 3 (Übergang von Damp- auf Diesel- bzw. Elektrotraktion)
- Zweigleisige Hauptstrecke
- Bahnhof mit drei Gleisen
- Bahnbetriebswerk (zum Aufstellen von Lokomotiven)
- Dorf
- Hafen mit Anschlussgleis
- und das alles auf einer winzig kleinen Fläche von 120x150cm...

Ich wollte wissen, ob das Kunststück auf dieser knappen Fläche überhaupt möglich ist. So habe ich mich hingesetzt...
Ich habe dann noch folgende weitere Kriterien hinzugefügt:
- Schattenbahnhof
- Nutzlänge im Bahnhof 102cm (Lok + 5 Schnellzugwagen)

Doppelspurige Hauptbahn mit abzweigender Nebenbahn zum Hafen auf 100x150cm

"Aus Versehen" habe ich meine einigermassen massstäblichen Skizzen nur für eine Fläche von 100x150cm gezeichnet, also kleiner als gefordert. Es ist klar, dass bei dieser Ausgangslage grosse Kompromisse erforderlich sind: Kleine Radien (R1/R2) und grosse Steigungen (5%) lassen sich nicht vermeiden, und für eine Bahnhof-Nutzlänge von 100cm bei 150cm Anlagenlänge müssen beide Weichenköpfe des Bahnhofs mit den als unzuverlässig geltenden Bogenweichen R1/R2 ausgeführt werden. Trotzdem: Alle Forderungen konnten erfüllt werden und es hatte zusätzlich noch Platz für ein kleines Kieswerk als weitere Attraktion.

Gleisplan Anlage 100x150cm

Grössere Skizze | Skizze der nicht sichtbaren Streckenteile

Das Resultat hat die Forumleser trotz aller Kompromisse überzeugt. Es ist ausreichend Fahrstrecke vorhanden und die Hafenbahn erlaubt einen interessanten Rangierbetrieb. Mehr Fläche würde dem Gleisplan jedoch sicherlich gut tun. Inzwischen hat die Ehefrau des Fragestellers eine Fläche von 150x200cm bewilligt ;-) Also habe ich den Gleisplan einfach etwas gedehnt. Jedoch habe ich die Anlagentiefe von 150cm bewusst nicht ausgenutzt wegen der Zugänglichkeit der hinten liegenden Anlagenteile.

Gleicher Gleisplan auf 200x120cm

Bei 120x200cm kann die gesamte Hauptbahn mit den grossen Radien R3/R4 (329mm/362mm) gebaut werden. Einige Bogenweichen sind entfallen. Die verbleibenden Bogenweichen sind nun R3/R4 (Minitrix). Durch die grossen Radien in den Gleiswendeln ergibt sich eine flache Steigung von vergleichsweise gemütlichen 3%.

Gleisplan Anlage 120x200cm

Vom Schattenbahnhof führt ein doppelspuriges Oval durch einige Kehren hinauf zum Bahnhof , in einer grossen Kehre ums Dorf herum und auf die Paradestrecke. Danach geht die Reise wieder zurück in den Schattenbahnhof. Dieses doppelspurige Oval kann bei Bedarf mit einer Streckenblock-Automatik ausgerüstet werden und erlaubt dann einen automatischen Fahrbetrieb.

Währenddessen kann auf der Hafenbahn im Handbetrieb rangiert werden: Nachdem der morgendliche Güterzug einige Wagen abgehängt hat, werden diese von der örtlichen Rangierlok zum Hafen gebracht. Dazu wird die Hafenbahn befahren: Ein Gleis, das in die Strasse eingelassen ist und quer durchs Dorf führt. Anschliessend wird der Bahnhof in einer Unterführung unterquert und nun sind wir im Hafen. Es gibt einige Anschlussgleise zu bedienen, was wegen der knappen Gleisanlagen recht anspruchsvoll ist.

Gleisplan Ebene 0

Die Ebene 0 zeigt den Bahnhof mit den drei Gleisen. Zusätzlich ist noch ein kleines viertes Gleis vorhanden, das der Hafenbahn Umsetzmanöver im Bahnhof erlaubt. Weitere Gleise (im Uhrzeigersinn):
Linke Bahnhofseite:
- zwei Gleise im Lokschuppen
- Gleis für die Bekohlung
- zwei Gleise fürs Kieswerk
Rechte Bahnhofseite:
- zwei Abstellgleise für Güterwagen, die von der Hafenbahn gerade nicht benötigt werden

Die Hafenbahn hat als kleinsten Radius R2 (228mm) und eine Steigung von 4%. Da hier nur kurze Züge verkehren, sollte dies kein Problem darstellen.

Gleisplan Ebene -1

Die Ebene -1 zeigt die Wendeln und die Hafenbahn. Wenn wir vom Bahnhof nach rechts fahren, erreichen wir die Paradestrecke, welche in den Wendel links hinten mündet. Dieser Wendel taucht für eine Vierteldrehung ans Tageslicht und verschwindet dann wieder im Dunkeln, um Ebene -2 zu erreichen.
Wenn wir vom Bahnhof nach links fahren, verschwindet die Strecke sofort im Tunnel und erreicht dann den Wendel hinten rechts. Auch dieser Wendel kommt für eine Vierteldrehung ans Tageslicht.

Der "Etagenabstand" im Wendel beträgt 60mm. Damit ist reichlich Platz auch für Elektroloks vorhanden. Durch die grossen Radien R3/R4 ergibt sich die relaitv flache Steigung von 3%. Die Hauptstrecke mit diesen "technischen Daten" ist nun absolut problemlos zu befahren.

Forumleser haben festgestellt, dass die beiden Kehren, während der die Wendeln am Tageslicht sind, tiefer liegen als der Hafen. Dies ist tatsächlich ein Problem. Zwar ist der "Meeresspiegel" nicht auf der gleichen Ebene wie die Gleise der Hafenbahn (-60mm), sondern etwas tiefer. Dennoch: Damit dies glaubwürdig wirkt, müsste der Hafen eigentlich tiefer oder die Kehren höher liegen.

Ein tiefer liegender Hafen ergibt eine steilere Hafenbahn. Mit 5% Steigung lässt sich für die Hafengleise -80mm erreichen. Steiler würde ich die Hafenbahn nicht machen. Die andere Möglichkeit (flachere Wendeln) ist nicht möglich, da sonst der "Etagenabstand" nicht mehr eingehalten werden kann und es muss ja auch das Niveau der Ebene -2 vernünftig erreicht werden. Eine andere Möglichkeit ist, die Wendeln einfach im Tunnel zu lassen - aber das ist schade.

Da es keine einfache, optisch gute Lösung gibt für dieses Problem, habe ich es einfach mal so gelassen. Dies wäre sicherlich ein Fall für eine Kleinst-Kontroll-Anlage.

Gleisplan Ebene -2

Ebene -2 zeigt den Schattenbahnhof. Dieser befindet sich an der vorderen Anlagenkante auf Niveau -210mm. Dies ist erforderlich, damit der Schattenbahnhof unter dem Hafen einigermassen gut zugänglich ist. Es gibt für jedes Streckengleis ein Ausweichgleis und einige Abstellgleise. Zudem gibt es die Möglichkeit, vom einen auf das andere Streckengleis zu wechseln.

Gleisplan, alle Ebenen übereinander

Alle Ebenen übereinander: Hier sind die gegenseitigen Höhenabhängigkeiten gut sichtbar. Die gesamte Streckenlänge beträgt etwa 18m Doppelspur. Das ergibt bei einer Geschwindigkeit von 18cm/s (entspricht 100km/h) doch immerhin knapp zwei Minuten Fahrzeit.

Elektrik

Bei Digitalbetrieb ist es einfach: Es gibt in der Anlage keine Kehrschleifen. Thema erledigt.

Bei Analogbetrieb werden drei Fahrregler benötigt: Zwei für das doppelspurige Oval und einer für die Hafenbahn. Im Bereich des Bahnhofs muss man sich einige Gedanken machen, welcher Fahrregler wann welches Gleis mit Spannung versorgen soll: Das mittlere Ausweichgleis kann (je nach Weichenstellung) wahlweise zum Streckengleis in Richtung Osten oder aber zum Streckengleis in Richtung Westen gehören. Und wenn die Rangierlok vor dem Bahnhofgebäde Umsetzmanöver durchführt, sollen dort beide benötigten Gleise auf den Fahrregler der Hafenbahn aufgeschaltet sein.

Es drängt sich eine Form der Z-Schaltung auf. Das mittlere Ausweichgleis kann mittels Kippschalter dem einen oder anderen Streckenfahrregler zugeordnet werden, oder das Gleis kann mit zwei freien Zusatzkontakten pro Weiche automatisch dem einen oder anderen Fahrregler zugeordnet werden, je nach Weichenlage (dynamische Fahrstromlenkung).

Die beiden Gleise vor dem Bahnhofgebäde werden am zweckmässigsten mittels Kippschalter auf den einen Streckenfahrregler oder den Rangierregler der Hafenbahn geschaltet.

Die Abstellgleise sollten über Stopweichen spannungslos geschaltet werden.


Hinweis: Ich werde von nachbauwilligen Modellbahnern gelegentlich gefragt, ob ich einen detaillierteren Gleisplan oder eine Stückliste abgeben kann. Nun - ich zeichne meine Gleispläne mit "Bleistift und Zirkel", bzw. mit einem gewöhnlichen CAD-Programm. Der Gleisplan liegt lediglich als DWG Datei vor. Die Weichen sind von Minitrix. Alle Gleise sind Flexgleis. Eine Stückliste gibt es nicht. Es gibt nur die Informationen auf dieser Seite.

Ich denke, wenn du den Plan nachbauen willst, ist es eine gute Übung, wenn du den Plan selbst ins Reine zeichnest. Dabei beschäftigst du dich intensiv mit dem Gleisplan, dem verwendeten Gleissystem und allen Zwängen, die sich durch die Trassen im Raum ergeben (Durchfahrhöhen, Übergangsbögen, etc.) Wenn du den Plan nachgezeichnet hast, kennst du jede Ecke. Das wird dir später beim Bau von grossem Nutzen sein.


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