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Zusatzkontakte
für Peco-Handweichen

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Zusatzkontakte für Peco-Handweichen

Einführung

Auf meiner Anlage werden die Peco-Weichen in der Regel von Hand bedient. Damit ich trotzdem nicht auf (geschaltete) Herzstückpolarisierung, Halteabschnitte, Rückmeldung der Weichenlage etc. verzichten muss, habe ich eine Zusatzkontakt-Baugruppe für Peco-Handweichen entwickelt.

Die Montage ist etwa gleich schwierig wie bei einem Motor-Weichenantrieb: Ein Loch in der Grundplatte auf Höhe der Stellschwelle genügt. Die Bohrung kann sogar nachträglich angebracht werden (beim Nachrüsten von bestehenden Weichen).

Für die Zusatzkontakte werden industrieübliche Mikroschalter verwendet (Nais Matsuhita AV3201, Distrelec Best.-Nr. 23 04 42, ca. 2.40 bis 3.40 / Stück, Mengenrabatt). Diese werden paarweise gegengleich angeordnet, so dass sich die Betätigungskräfte aufheben und somit die Andruckkraft der Weichenzunge in etwa gleich bleibt.

Anleitung

1) Benötigte Teile gem. Zeichnung anfertigen. Der Stellhebel entsteht, indem die Messingstange um ein 20mm dickes Hartholz- oder Metallstück gebogen wird. Für die Herstellung des Support (Grundplatte) ist eine Bohrlehre, oder aber eine Fräsmaschine oder Koordinatenbohrmaschine erforderlich.

2) Klebelehre herstellen.

3) Stellstange und Stellhebel mit Hilfe der Klebelehre positionieren und mit Araldit verkleben.

4) Büchse mit Araldit in den Support einkleben.

Stellhebel komplett und Support
Bild: Ansicht von Stellhebel komplett und Support.

5) Nach dem Aushärten des Klebers, Mikroschalter paarweise aufschrauben mit Schrauben M2.5x25. Muttern mit Farbe sichern gegen Losdrehen.

6) Den kompletten Stellhebel in die Büchse im Support einsetzen.

Fertig zusammengebautes Modul
Bild: Fertig zusammengebautes Modul. Die "Antenne" ist die Stellstange aus Federstahl. Sie greift ins Loch in der Stellschwelle.

Fertiges Modul von unten
Bild: Fertig zusammengebautes Modul, Ansicht von unten. Die Muttern an den Mikroschaltern sind mit Farbe gegen Losdrehen gesichert. Links die Lagerbüchse für den Stellhebel.

Montage:
7) Im Trasseebrett eine Bohrung von 4.5 bis 5mm Durchmesser anbringen. Weiche montieren.

8) Mit zwei geköpften 1.2mm Nägeln die Weichenzungen in der Mittellage festklemmen.

Weichenzungen in Mittellage verkeilt
Bild: Die Weichenzungen sind mit zwei geköpften 1.2mm Nägeln in Mittellage verkeilt. Nun kann die Federstahl-Stellstange ganz leicht von unten ins Loch in der Stellschwelle eingelegt werden.

9) Stellstange von unten durch die Bohrung in der Grundplatte führen und in das Loch in der Stellschwelle einsetzen. Baugruppe anschrauben.

10) Falls gewünscht, kann die Baugruppe nach dem Testen mit etwas Weissleim fixiert werden.

11) Nägel entfernen. Fertig!

Nachträgliches Bohren des Stell-Loches

Nachrüsten von Handweichen: Falls im Trasseebrett noch kein Loch für die Stellstange vorhanden ist, wird dieses nachträglich angebracht:

- Weichenzungen in Mittellage verkeilen
- Mit 1mm Bohrer von oben durch das Loch in der Stellschwelle vorbohren
- Ein Blechteil unter das Ende der Stellschwelle schieben
- Bohrung von unten aufbohren auf 4.5 - 5mm. Das Blechteil schützt die Stellschwelle vor dem zerbohrt werden.

Fertig eingebautes Modul
Das Modul, fertig eingebaut unter der Anlage. Hier eine Ausführung mit sechs Mikroschaltern.

Ansicht der fertigen Weiche
Ansicht der Weiche: Das Ende der Stellstange ist beinahe unsichtbar. Die Bedienung von Hand wird  nicht beeinträchtigt.

Zeichnungen

Zeichnungen für Handweiche (pdf, 67kB)
Belegung der Weichenkontakte (pdf, 18kB)


 


 


Hinweis 1: Zur Fertigung der Trägerplatte (Support) oder einer Bohrlehre ist eine Fräsmaschine oder Koordinatenbohrmaschine empfohlen. Nur mit "Anreissen / Körnern / Bohren" ist die geforderte Genauigkeit der Lochabstände nur sehr schwer zu erreichen. In gewissem Umfang (ca. +/-0.2mm) lassen sich zum Schluss die Flachhebel der Mikroschalter verbiegen, sodass der Umschaltpunkt doch noch recht genau nachjustiert werden kann.


Hinweis 2: Die Mikroschalter schalten zuverlässig um innerhalb des Weichenzungen-Stellweges (2...2.4mm). Jedoch ist nicht garantiert, dass die Mikroschalter gleichzeitig umschalten. Dadurch können bei bestimmten Anwendungsfällen mit verketteten Mikroschaltern (z.B. Polwendeschaltung) während dem Umsteuervorgang kurzzeitig Fehlfunktionen entstehen, wenn erst ein Mikroschalter umgeschaltet hat.

Die Schaltung muss so ausgelegt werden, dass sich die Fehlfunktion auf die sichere Seite hin auswirkt (z.B. Polwendeschaltung: Beide Schienen an gleicher Fahrstrompolarität, statt Kurzschluss)


Hinweis 3: Die Peco-Feder begünstigt das schnelle Umlegen ("Umklacken") der Weiche. Dabei kann für eine sehr kurze Zeit (Millisekunden) ein Kurzschluss entstehen, nämlich wenn die Weichenzunge bereits anliegt, der Mikroschalter, welcher das Herzstück polarisiert, jedoch noch nicht umgeschaltet hat. Am Ende des Weichenstellvorgangs wird der Kurzschluss durch das vollständige Umschalten der Mikroschalter wieder beseitigt.
Dieser Kurzschluss ist absolut ungefährlich, weil in den paar Millisekunden nur wenig Energie transportiert wird. Dadurch entsteht keine Erwärmung der Weichenbauteile und es können somit keine Schäden entstehen.

Der Kurzschluss im Millisekundenbereich genügt jedoch, um elektronische Kurzschlussdetektoren zum Ansprechen zu bringen. Im Falle meines Handreglers führt dies manchmal zur Abschaltung des Fahrstoms mit entsprechendem sofortigem Stillstand des Zuges.

Dieses Problem kann gelöst werden, indem der Fahrregler während des Weichenstellens zugedreht wird (das ist am einfachsten; funktioniert leider nur im Analogbetrieb) - oder indem die Weichenzungen elektrisch vom Herzstück getrennt werden.


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