Messdatum: 20.5.2002
Messreihen 1 und 2 (geglätteter Gleichstrom):
Die Loks sind ein paar Tage gestanden. Es scheint, dass sie erst wieder etwas "eingefahren" werden mussten, da die Messreihe 2 deutlich tiefere Werte zeigt.
Messreihe 3 (ungeglätteter Gleichstrom):
Bei geglättetem Gleichstrom (Messreihen 1+2) fahren die Fahrzeuge relativ spät, dafür relativ schnell an. Dieses Anfahrverhalten ist ungünstig. Mit ungeglättetem Gleichstrom (Messreihe 3) zeigen die Fahrzeuge ein deutlich besseres Anfahrverhalten.
Nutzbarer Regelbereich:
Die Differenz zwischen Anfahrspannung und Spannung bei 80-100 km/h ergibt den effektiv nutzbaren Spannungsbereich (Regelbereich) des Triebfahrzeugs. Dieser ist bei ungeglättetem Gleichstrom (Messreihe 3) am grössten.
Akustische Rückmeldung:
Mit ungeglättetem Gleichstrom beginnen die Fahrzeuge (v.a. bei Motoren mit Eisenrotor) kurz vor dem Anfahren etwas zu brummen. Diese "akustische Rückmeldung" hilft dem Bediener, den Regler auf die Anfahrspannung einzustellen (z.B. für Langsamfahrt). Mit geglättetem Gleichstrom sind die Fahrzeuge bis zum Anfahren absolut still.
Verlustleistung und Wärmeentwicklung:
Solange das Fahrzeug nicht fährt, wird die gesamte zugeführte Leistung in Wärme umgewandelt. Dies ist bei geglättetem und ungeglättetem Gleichstrom der Fall. Der Effekt ist jedoch bei geglättetem Gleichstrom nicht wahrnehmbar. Bei ungeglättetem Gleichstrom hilft das Brummen als "akustische Rückmeldung" wiederum, zu erkennen dass da etwas passiert im Motor, auch wenn sich das Fahrzeug nicht bewegt.
Faulhabermotoren und ungeglätteter Gleichstrom:
Man hört immer wieder, Faulis würden geglätteten Gleichstrom benötigen. Tatsächlich habe ich allerdings noch nie von Problemen gehört bei Faulis und ungeglättetem Gleichstrom. - Zumindest besitzt ungeglätteter, sinusförmiger Gleichstrom keine Oberschwingungen, sondern schön abgerundete (eben sinusförmige) Flanken. Dies ist ein wichtiger Unterschied zu (rechteckigen) PWM-Signalen.
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