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Faulhaber-Motoren

Um es vorweg zu nehmen: Ich halte das Konzept "Faulhabermotor mit Schwungmasse" für eines der besten Antriebskonzepte für eine Modellbahnlok.

Meine ersten beiden Loks mit "Fauli's" (Glockenankremotoren) waren das Arnold Krokodil und die Arnold Re 4/4". Die Originalmotoren und das Metallgetriebe erzeugten ein so grosses Laufgeräusch, dass es mich grauste. Ich habe dann die Motoren ersetzt. Das Getriebe "sägt" immer noch, aber der Sound ist deutlich angenehmer.

Um sehr feine Fahreigenschaften zu erhalten, habe ich auch teilweise sehr teure Elektronik-Fahrpulte (mit elektronischem Lastausgleich, etc.) verwendet. Die Laufeigenschaften liessen sich zwar so verbessern; das Fahrgeräusch jedoch nicht.

Später bin ich auf die Fauli's gekommen, um den Kontaktproblemen zu Leibe zu rücken. Jede Modellbahn wird früher oder später von Kontaktproblemen im Rad-Schiene-Bereich heimgesucht. Mit Putzen lässt sich das Problem lösen, aber von Zeit zu Zeit stottern die Loks. Bedingt durch die Bauweise der Spur-N-Loks (Schneckengetriebe) bleibt eine Lok bockstill stehen, wenn sie einen Moment lang keine Spannung mehr erhält. Da hilft keine Elektronik. Es braucht eine genügend gross dimensionierte Schwungmasse, die dafür sorgt, dass der Motor langsam ausläuft. Oft genügt der Auslauf, um die Lok über die stromlose Stelle zu schleppen. Dann bekommt die Lok wieder Strom und fährt weiter - das Stottern ist vorbei.

Genau genommen ist nicht der Fauli die Lösung, sondern die Schwungmasse. Jedoch ist es so, dass in Serientriebfahrzeugen oft keine oder zu kleine Schwungmassen eingebaut sind. In Verbindung mit einem mangelhaften Originalmotor (dreipoliger Eisenanker-Motor, gerade genutet) nützt eine Schwungmasse praktisch nichts, weil ein schlechter Motor ein sehr grosses Rastmoment besitzt: Der Eisenanker "klebt" in einer bestimmten Stellung am Permanentmagnet des Motors. Der Motor hat keinerlei Auslauf.

Hier hilft der Fauli wieder weiter: Durch den eisenlosen Rotor besitzt er kein Rastmoment. Jeder Glockenankermotor hat einen seidenweichen Auslauf. Die kleine Massenträgheit des Faulis muss aber mit einer Schwungmasse kombiniert werden. Ohne Schwungmasse steht auch eine Lok mit Fauli sofort still.

Zusammenfassung

Eine Schwungmasse schleppt eine Lok über stromlose Stellen. Ein Fauli ist dabei hilfreich, weil er einen weichen Auslauf hat und somit die Schwungmasse nicht ausbremst.

Meine Faulhaber-Umbausästze kaufe ich immer bei SB-Modellbau in Deutschland.

Hinweis: Faulhaber-Motoren haben am liebsten sauberen Gleichstrom. Langsame PWM-Signale (100Hz) können die Lebensdauer des Motors herabsetzen! Wenn überhaupt PWM-Signale dann im Bereich 16kHz oder ähnlich.


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