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Die kleinste Anlage (1)

Die Kleinste

Dies ist mein Beitrag zum Wettbewerb "World's Smallest Working Model Railroad Challenge" der Micro Layout Webseite. Es ging darum, die kleinste funktionierende Modellbahn der Welt zu bauen. Bedingungen: Es muss eine "richtige" Eisenbahn mit Schienen sowie Rädern mit Spurkränzen sein, und man muss wenigstens eine Runde fahren oder einen Wagen von einem Gleis auf ein anderes rangieren können.

Zur Bestimmung der Grösse war das Volumen massgebend. Es gab noch eine zweite Wertung für die relative Grösse - dort war das Verhältnis von Länge zu Spurweite massgebend.

Konzept

Nachdem bereits in der Ausschreibung des Wettbewerbs ein Spur N Oval mit 15x15x5cm gezeigt wurde, war klar, dass gewöhnliche Standard-Konzepte untauglich sind. Ein funktionsfähiges Oval braucht immer relativ viel Platz, handelsübliche Weichen ebenso. Eine bessere Lösung musste her! Diese fand ich in Form einer Wagendrehscheibe. Diese ermöglicht das Rangieren auf engstem Raum. Das wussten auch unsere Grossväter, als Anschlussgleise in den Fabriken verlegt wurden.

Da die Wettbewerbsbedingungen die Traktionsart offen liessen, entschied ich mich, die Wagen manuell mit "Muskelkraft" zu verschieben, was ja durchaus vorbildlich ist. So kann die Anlagenlänge ungefähr zwei Wagenlängen klein sein.

Als langjähriger Spur N Modellbahner entschied ich mich, die Anlage als 600mm Feldbahn in Spur Nf (3.75mm) zu bauen. Gleise und Rollmaterial hierzu sind bei Hammerschmid in Deutschland erhältlich. Alles Übrige fand sich in der Bastelkiste.

Bau der Anlage

Der Gleisplan umfasst die Wagendrehscheibe und drei Gleise. Das vorderste Gleis deutet die Zubringerlinie an. Das zweite Gleis führt in eine Mine. Das dritte Gleis ist ein Abstellgleis, welches den Austausch von leeren und beladenen Wagen erlaubt. Es war eine erstaunlich genaue Planung erforderlich: Wegen der winzigen Abmessungen der Anlage musste das Lichtraumprofil der drei Gleise exakt ermittelt und eingehalten werden, sonst wäre der spätere Betrieb nicht möglich.

Rohbau der Kleinsten

Der Rohbau entstand an einem Sonntag Abend in zwei Stunden aus einem Stück Balsaholz und etwas Karton. Mit ein wenig Farbe, Sand vom Mittelmeerstrand und Woodland-Streumaterial wurde die winzige Landschaft in einigen weiteren Stunden gestaltet.

Grössenvergleich

Der Vergleich mit dem Massstab macht die Abmessungen deutlich: 30x30x19mm. Das ergibt ein Volumen von 17.1cm3 oder 1.04cci - also ein Kubik Inch. Die relative Grösse beträgt 30:3.75 bzw. 8:1.

Betrieb

Und funktioniert das Ganze? - Schau selbt im Video:

Video: Die Kleinste in Betrieb
Video (wmv), 685kB

Zugegeben: Durch ihre Kleinheit sind die Feldbahnloren federleicht. Zusammen mit dem kurzen Radstand ist das Handling eher schwierig. Wer mehr Platz hat ;-) ist daher gut beraten, eine grössere Modellbahn zu bauen. Vielleicht in einer Schuhschachtel?

Fazit

Auf jeden Fall haben Planung und Bau sehr viel Spass gemacht. Meine Ultra-Mikro-Anlage zeigt somit sehr schön, dass Modellbahnspass praktisch immer möglich ist, auch wenn nur wenig Platz, Zeit und Geld zur Verfügung steht.

Viele weitere tolle Ideen und Anregungen für Mikroanlagen finden sich auf der Micro Layout Design Gallery.

 


Nachtrag

Die Jury des Wettbewerbs entschied, meine Kleinstanlage erfülle die Teilnahmebedingungen nicht. Eine "funktionierende" Modelleisenbahn benötige einen elektrischen Antrieb; von Hand geschobene Fahrzeuge seien Kinderspielzeug.

Ich teile diese Meinung nicht - aus folgenden Gründen:
- In den Wettbewerbsregeln war elektrischer Antrieb nicht gefordert
- Kleine Wagendrehscheiben tragen immer das Traktionsproblem in sich, da die (elektrisch angetriebene) Lok prinzipbedingt auf dem Hauptgleis bleiben muss. Wie kriegt man den Wagen von der Drehscheibe herunter?
- Modelleisenbahnen sind im Grunde immer eine Art "Spielzeug", homo ludens lässt grüssen
- Der Unterschied zwischen Spielzeugeisenbahn und Modelleisenbahn hat für mich zu tun mit dem spielzeughaften oder eben harmonischen Gesamteindruck

Anderseits kann ich verstehen, dass die breite Masse der Fernsehzuschauer keinen Sinn für Modellbautricks hat (Death to Useful Modelling Bits (D.U.M.B.) people). Ich machte deshalb einen zweiten Versuch.


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